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Gestern Abend habe ich das Projekt 30 aus Rhede kennengelernt. Dieser eingetragene Verein unterstützt junge Menschen nach schweren Schicksalsschlägen. Mich hat das Engagement sehr beeindruckt. "Es ist gar nicht so schwer zu helfen oder einen Verein zu gründen", sagte einer der Teilnehmer. Vielleicht fassen jetzt einige den Mut, ähnliche Hilfen in ihrem Ort auf den Weg zu bringen. "Wir sind froh, wenn wir sehen, welche Fortschritte unsere Schützlinge erzielen und deren Schicksal lässt unsere Alltagssorgen klein werden". Besser kann man es nicht ausdrücken.
Mit dem Handbike zur Arbeit
Bocholt/Rhede - Im Juni 2011 stürzte André Terhart vom Balkon seines Hotelzimmers auf Mallorca zehn Meter in die Tiefe. Er zog sich schwere Kopf- und Wirbelsäulenverletzungen zu und sitzt seitdem im Rollstuhl. Auf dem langen und schweren Weg zurück in ein „normales Leben“ hilft dem 33-jährigen Bocholt jetzt ein Handbike.
Dieses Gerät, das an den Rollstuhl montiert werden kann, ist eine weitere Spende des Rheder Vereins Projekt 30. Beim Pressetermin zeigt Terhart, wie einfach er das Adaptivbike, das viele besser unter dem Begriff Handbike kennen, montieren kann. „Ich benötige nur ein paar Handgriffe. Nach gut 30 Sekunden ist das Bike einsatzbereit“, sagt Terhart. Um sein Handbike fortzubewegen, muss der Bocholter eine Kurbel mit den Händen drehen. 24 Gänge stehen ihm zur Verfügung. Terhart kann zur Unterstützung, zum Beispiel vor Steigungen oder wenn die Kraft nachlässt, einen eingebauten Motor zuschalten. „Wenn man so will, habe ich ein E-Bike“, sagt der 33-Jährige und lacht. Mit dem könne er Spitzengeschwindigkeiten bis zu 30Stundenkilometer erreichen. „Ich kann jetzt endlich mit meinen Kollegen aktiv an Fahrradtouren teilnehmen oder bei gutem Wetter mit meinem Handbike zur Arbeit fahren“, sagt Terhart. Mit dem Auto sei das oft umständlich, denn allein um mithilfe eines Krans in den Wagen zu kommen, benötige er mehr als fünf Minuten. Der ehemalige Straßenwärter des Entsorgungs- und Servicebetriebes Bocholt (ESB) machte nach seinem Unfall eine Umschulung zum Verwaltungsfachangestellten und arbeitet jetzt bei der Stadt Bocholt im Bereich Finanzen. (.....)
„Ich bin dem Verein erneut zu sehr großem Dank verpflichtet“, sagt Terhart. „Mithilfe des Handbikes kann ich jetzt weitere Dinge machen, die zum normalen Leben gehören.“ Reinhilde Büdding, Geschäftsführerin von Projekt 30, hört das gerne, denn Ziel „unseres Vereins ist es ja, junge Menschen, die nach schweren Schicksalsschlägen auf die Hilfe anderer angewiesen sind, so zu unterstützen, dass sie die Wiedereingliederung in die Gesellschaft schaffen und ein nahezu selbstständiges Leben führen können“. Der Verein habe André Terhart über die Jahre begleitet und unterstützt. „Es ist bewundernswert zu sehen, mit welcher Begeisterung André die Herausforderung annimmt und meistert. Seine Begeisterung ist ansteckend und auch Motivation für uns Mitglieder, das Projekt weiterzuführen“ sagt die 53-Jährige. André Terhart sei ein gutes Beispiel dafür, dass auch nach so einem schweren Unfall das Leben weiter gehe.
Quelle: Bocholt Borkener Volksblatt 15.12.2017
https://www.bbv-net.de/Lokales/Bocholt/Mit-dem-Handbike-zur-Arbeit-123952.html
Tausende Schaulustige machten sich auf den Rundkurs
Bocholt/Rhede - Von Kerzen in Weckgläsern bis zu gigantischen Himmelsstrahlern. Viel Kreativität bewiesen die Anwohner bei der Bauernhof-Beleuchtungsfahrt am Wochenende. Rund 2000 Menschen fuhren bei der Auftaktfahrt am Freitag mit, am Samstag wurde diese Zahl sogar getoppt, berichtete Mitorganisatorin Anke Knuf vom Landwirtschaftlichen Stadtverband Bocholt.
„Wahnsinn“
Es ist Wahnsinn. Überwältigend, wie viele Leute da mitmachen“, meinte Johannes Kappenhagen vom Projekt 30. Eine Privatinitiative hatte einen Grillstand an der Strecke aufgebaut und verkaufte Grillwürstchen und Getränke an die Teilnehmer der Beleuchtungsfahrt. Mit dem Verkaufserlös wird das Rheder Projekt, das jungen, in Not geratenen Menschen aus der Region hilft, unterstützt. Einen weiteren Essensverkaufs-stand gab es in Barlo. Hier verkauften die Landfrauen aus Bocholt ihr Grillgut.
Beteiligt hatten sich die Landwirtschaftlichen Ortsverbände Vardingholt, Altrhede, Büngern, Krechting und Krommert. „Sehr viele Nachbarschaften haben gemeinsam etwas auf die Beine gestellt“, sagte Knuf. Herausgekommen waren dabei nicht nur originell beleuchtete Gebäude. Ganze Siedlungen hatten sich in nächtliche Grusellandschaften verwandelt. Kinder in Gespensterkostümen erschreckten die Vorbeifahrenden, lodernde Flammen zuckten aus Feuertonnen. Hunderte Autos folgten den orangefarbenen Pfeilen entlang des 30 Kilometer langen Rundkurses. Allerdings wurden auch eine Gruppe Motorrollerfahrer, ein Trecker mit Personenanhänger und ein Reisebus gesichtet. Es kam zu kleineren Staus, Auffahrunfälle, soweit den Organisatoren bekannt, gab es nicht. Einige Teilnehmer fuhren mit Fahrrädern oder E-Bikes. „Wir fahren mit dem Fahrrad, damit nicht nur der Beifahrer im Auto alles gut sehen kann“, erklärte Veronika Wick, die ab den Tonwerken mitfuhr. „Es sind auch viele Niederländer dabei“, berichtete Dirk Unland, der an diesem Startpunkt Routenplan-Flyer ausgab.
In Partystimmung war Wolfgang Frenk. Feuertöpfe, Laternen und ein leuchtendes Fahrrad zierten sein Grundstück an der Straße „Zu den Tonwerken“. Später sollten noch Freunde kommen, der Grill war bereits entzündet. „Sonst in den Jahren sind wir mitgefahren. Es ist schön, wenn die Menschen einmal bei uns vorbeikommen.“
Die Gelegenheit zum gemütlichen Beisammensein nutzen etliche Nachbarschaften und Freundeskreise. So auch in Vardingholt, wo die Anwohner ihre Straße kurzerhand in „Straße des Schreckens“ umbenannt hatten. Ein handgefertigtes Riesenspinnennetz samt monströs großer Metallspinne sollte die Vorbeifahrenden erschrecken. Als Gruselgestalten verkleidete Kinder und Erwachsene taten ihr Möglichstes, um diesen Effekt zu verstärken. „Beleuchtete Kürbisse kann ja jeder“, meinte Jens Felter von der Nachbarschaft Im Kretier. Auf einem Feld hatten die Anwohner aus Stroh eine Hochzeitsgesellschaft aufgebaut und dramatisch beleuchtet. Die Alleebäume waren mit Leuchtsternen verziert, das Haus Kretier spektakulär angestrahlt. Eine kleine Trecker-Ausstellung gab es bei Norbert Booms zu bewundern. „Zum Beleuchten haben wir Baustrahler genommen,“ erklärte der Landwirt.
Quelle: Sonntag, 29. Oktober 2017
https://www.bbv-net.de/Lokales/Bocholt/Schrecklich-schoene-Inszenierung-bei-der-Beleuchtungsfahrt-118365.html
Die Reihen reichten von der Theke bis direkt vor die kleine Bühne und standen so eng, dass die Kellner sich Zentimeter für Zentimeter zwischen den Gästen hindurchschieben mussten. Als Moderator Jörg Honsel die Besucher dann aufforderte aufzustehen, wurde eine junge Kellnerin zwischen den vielen, nach hinten gerückten Stühlen eingeschlossen und musste lachend warten, bis das Lied zu Ende war.
Auch auf der Bühne war es eng, sodass Moderator Honsel sich für jede Ankündigung durch den Chor drängeln musste. Selbst rechts und links der Bühne saßen und standen Musiker. Allein der Shantychor kam mit fast 30 Männern - und einer Frau. Margit Munderloh war abgesehen von Gast-Sängerin Margret Boesveld die einzige Dame auf der Bühne.
Die Leitung des Chores hatte Helmut Kampshoff, das Programm wurde aber von Charly Hebing zusammengestellt. Hans Epping leitete die Seniorenkapelle. Fürs Ende des Konzerts standen als Überraschungsgast außerdem die Bocholter Husaren auf dem Programm.
Das gemeinsame Konzert sei ja "eine Schnapsidee" gewesen, erzählte Epping. "Aber ich glaube, es ist eine gute Idee geworden", fügte er hinzu. Unter dem Motto "Meer trifft Berge" spielten und sangen die beiden Gruppen abwechseln Lieder - oft lautstark oder schunkelnd unterstützt von den Gästen. Der Shantychor sang vor allem Lieder übers Meer und die Seefahrt, die Seniorenkapelle spielte viele Wanderlieder. "Hoch auf dem gelben Wagen", hallte etwa durch den Saal. Ein Lied des Chores endete wiederum mit einem kräftigen "Ahoi". Zwischendurch gab es auch gemeinsame Stücke.
Den Besuchern gefiel’s. Sie sangen, klatschten und schunkelten. "Super", lobte etwa der Rheder Horst Hebing. "Ich kenne ja viele da oben. Wenn man aus Rhede kommt, dann ist das so", sagte er noch und lachte. Dann schunkelte er weiter.
Der Erlös des Konzerts ging an den Rheder Verein Projekt 30, der Menschen hilft, die durch Schicksalsschläge in Not geraten sind. Vereinsmitglied Reinhilde Büdding stellte das Projekt auf der Bühne vor. Sie dankte den Veranstaltern, dass sie sich dazu entschlossen hatten, die Gelder an den Verein zu spenden. "Es ist toll, dass mittlerweile Leute auf uns zukommen", sagte sie. Anfangs habe der Verein immer um Gelder bitten müssen.
(Quelle: BBV Montag, 24. Oktober 2016
https://www.bbv-net.de/Lokales/Rhede/Volles-Haus-Stockhorst-bei-Benefizkonzert-in-Vardingholt-89476.html)